Top 13 Telegram-Betrugsmaschen – so schützt Du Dich

Telegram bietet Nutzern dank seines einfachen Kontoerstellungsprozesses und der offenen Architektur mehr Freiheit als fast jede andere Messaging-App. Diese Freiheit birgt jedoch auch Missbrauchspotenzial: Telegram wird häufig von Kriminellen genutzt, um gefälschte Krypto-Investmentgruppen, Phishing-Betrügereien, Dating-Scams und ähnliches zu betreiben.
Normalerweise wollen Betrüger Deine persönlichen Daten, Dein Geld oder Dein Telegram-Konto stehlen. Dazu wenden sie eine Reihe von Techniken an: von ausgeklügelten und vielschichtigen Phishing-Betrügereien bis hin zu aggressiven Bot-Konten, die Links in einer Vielzahl von Gruppenchats verbreiten.
Da es so viele Bedrohungen gibt, hilft Dir dieser Leitfaden zu verstehen, woran Du einen Telegram-Betrug erkennst, wie Du ihn vermeiden kannst und was Du tun solltest, wenn Du Opfer eines solchen Betrugs geworden bist. Am Ende solltest Du vollständig verstehen, wie Du Telegram sicher nutzen kannst.
Was sind Telegram-Betrugsmaschen?
Als Telegram-Betrugsmasche bezeichnet man jede betrügerische Handlung, die über Telegram durchgeführt wird. Bedrohungsakteure führen auf Telegram Angriffe durch, die von Social-Engineering- und Liebesbetrug bis hin zu Kryptowährungsdiebstahl reichen. Oft verschicken sie Links zu betrügerischen Websites oder mit Malware verseuchte Dateianhänge, die darauf abzielen, Dein Gerät zu beschädigen oder Deine Daten zu stehlen.
In manchen Fällen geben sich die Betrüger als Personen aus, denen Du vertraust, etwa Freunde, Familienmitglieder, Geschäftspartner oder Autoritätspersonen. Im schlimmsten Fall können Telegram-Betrügereien sogar zu langfristiger Erpressung führen, bei der die Täter Deine privatesten Informationen ausnutzen, um Dich zur Zahlung von Geld zu zwingen.
Da Telegram die anonyme Erstellung von Profilen ermöglicht und die meisten öffentlichen Gruppen nicht aktiv moderiert, gehen Betrüger in der Regel so vor, dass sie Hunderte oder Tausende von Nutzern gleichzeitig ins Visier nehmen. In diesen Fällen müssen nur 1 oder 2 Personen auf den Betrug hereinfallen, damit sich ihre Bemühungen lohnen.
Wie funktionieren Telegram-Betrugsmaschen?
Die meisten Telegram-Betrugsmaschen folgen einem einfachen Muster: Ein Betrüger gewinnt Dein Vertrauen, erzeugt Druck durch künstlich erzeugte Dringlichkeit und drängt Dich dann zu einer riskanten Handlung, beispielsweise Geld zu überweisen, auf einen bösartigen Link zu klicken oder sensible Informationen weiterzugeben. Im Folgenden findest Du einige gängige Methoden:
- Identitätsdiebstahl: Betrüger klonen das Profil einer vertrauenswürdigen Person, eines Influencers oder einer Marke und senden dann Nachrichten, die ein Gefühl der Dringlichkeit vermitteln. Unter bestimmten Umständen gibt sich ein Betrüger sogar als Freund oder Familienmitglied aus, um Dich dazu zu bringen, seine Nachricht zu öffnen und Informationen mit ihm zu teilen.
- Phishing-Links: Diese Nachrichten versuchen, Dich dazu zu verleiten, auf eine gefälschte Website zu klicken, die wie die echte aussieht. Ziel ist es, Dich dazu zu bringen, Deinen Benutzernamen, Dein Passwort oder andere sensible Daten einzugeben. Solche Fake-Seiten wirken auf den ersten Blick oft überzeugend, weisen bei genauerem Hinsehen aber typische Fehler auf: die Webadresse weicht leicht ab, das Design wirkt veraltet oder einzelne Seiten/Funktionen funktionieren nicht.
- Schädliche Dateien: Betrüger können Anhänge mit Malware versenden, die Dein Gerät infizieren kann. Einige Malware-Programme sind in der Lage, sensible Daten zu stehlen, darunter gespeicherte Anmeldedaten und persönliche Dateien.
- Investitions- und Krypto-Betrug: Ein Betrüger lädt Dich möglicherweise zu einem gefälschten Krypto-Gruppenchat ein. Dort erwecken „Erfahrungsberichte” und gefälschte Screenshots den Eindruck, dass alle Teilnehmer Gewinne erzielen. Anschließend wirst Du aufgefordert, entweder Geld zu überweisen oder einige dieser Coins zu kaufen.
- Kontoübernahmen: Eventuell erhältst Du eine gefälschte Nachricht, die angeblich vom Telegram-Support kommt. Häufig wirst Du darin aufgefordert, einen Login-Code anzugeben. Tust Du das, können Betrüger Dein Konto übernehmen und Dich aussperren.
Der Angreifer versucht unter Umständen, persönliche Informationen zu sammeln, um sie im Dark Web zu verkaufen. Dazu verleitet er Dich eventuell dazu, auf einen Phishing-Link zu klicken oder Malware auf Deinem Gerät zu installieren. In manchen Fällen möchte er auch einfach nur Dein Geld stehlen.
Die häufigsten Telegram-Betrugsmaschen, auf die Du achten solltest
Auf Telegram gibt es Tausende von Betrugsmaschen. Hier findest Du einen kurzen Überblick über die häufigsten.
1. Phishing-Betrug
Beim Phishing auf Telegram geben sich Betrüger über gefälschte Accounts als legitime Unternehmen, bekannte Influencer oder technischer Support aus. Diese Maschen können sehr raffiniert wirken, weil oft offizielle Logos und gestohlene Profilbilder zum Einsatz kommen.
Meist verschicken die Betrüger unaufgeforderte Nachrichten, die Dich zu einer schnellen Reaktion bringen sollen. Sie behaupten zum Beispiel, Du hättest einen Preis gewonnen, müsstest Deine Kontoinformationen überprüfen oder Dein Konto sei gefährdet. Die Nachricht enthält oft einen gefälschten Link zu einer Phishing-Website, die Deine persönlichen Daten stehlen oder in manchen Fällen Malware auf Dein Gerät schleusen soll.
Manche Telegram-Betrüger investieren viel Aufwand, um Dich zum Öffnen ihres gefährlichen Links zu bewegen. Einige automatisieren ihre Angriffe sogar mit Bots, die gefälschte Warnungen, dringende Nachrichten oder angebliche Support-Anfragen massenhaft versenden und so Nutzer zum Klick drängen.
Die Vorgehensweisen sind sehr unterschiedlich: Ein Angreifer kann monatelang eine Beziehung zu seinem Opfer aufbauen, bevor er zuschlägt; ein anderer nutzt Bots, um Tausende bösartiger Links in vielen Gruppenchats oder in Direktnachrichten zu verbreiten.
2. Identitätsbetrug
Betrüger erstellen gefälschte Profile auf Telegram, um sich als vertrauenswürdige Personen oder Unternehmen auszugeben und Dein Vertrauen zu gewinnen. Dazu gehören unter anderem Personen, welche die folgenden Identitäten annehmen:
- Telegram-Support oder Gruppenadministratoren
- Freunde oder Familienmitglieder
- Geschäftspartner
- Kollegen
- Prominente
- Vertreter von Regierungsbehörden
Betrüger können täuschend echte Kopien von Telegram-Gruppen oder -Kanälen erstellen, um Nutzer zum Beitritt zu bewegen. Anschließend missbrauchen sie das Vertrauen ihrer Opfer, indem sie persönliche Daten stehlen oder versuchen, an deren Geld zu gelangen.
Diese Betrugsmaschen treten in unterschiedlichen Formen auf. Manche Kriminelle überzeugen ihre Opfer beispielsweise davon, dass es ein Problem mit ihrem Telegram-Konto gibt und sie ihren Login-Code eingeben müssen. Sobald der Betrüger diesen Code besitzt, kann er sich auf seinem Gerät in Dein Konto einloggen. Aktiviert er anschließend die zweistufige Verifizierung oder loggt Dich aus, hast Du möglicherweise keinen Zugriff mehr auf Dein Konto.
In anderen Fällen handelt es sich um den sogenannten „Freund-in-Not"-Betrug, bei dem sich Kriminelle als Personen ausgeben, die Du kennst, und Dir über Telegram eine Nachricht schicken. Sie behaupten, sich in einer Notsituation zu befinden, und bitten um Geld oder versuchen, Dich dazu zu bringen, einen schädlichen Link zu öffnen.
3. Kryptowährungsbetrug
Es gibt mehrere Gründe, warum Betrüger gefälschte Krypto-Gruppen auf Telegram erstellen. Erstens ist es sehr einfach, öffentliche Gruppen anzulegen und sie mit zahlreichen Bot-Accounts zu füllen, sodass sie aktiv und beliebt wirken. Zweitens lassen sich so leicht Opfer finden: Die Gruppen sollen unerfahrene oder übermäßig vertrauensvolle Investoren anlocken, die auf schnelle, hohe Renditen hoffen, ohne gründlich zu recherchieren.
Manchmal bewerben die Täter eine echte Kryptowährung, die an regulären Börsen gehandelt wird. Mit gefälschten Screenshots oder „Testimonials" versuchen sie, neue Opfer davon zu überzeugen, durch direkte Überweisungen an die Betrüger oder durch den Kauf der beworbenen Coin hohe Gewinne zu erzielen.
Dieser Betrug läuft meist in zwei Varianten ab: Entweder bringen die Betrüger Dich dazu, Deine Krypto-Wallet mit einer externen, manipulierten Website zu verbinden, wodurch sie direkten Zugriff auf dein Geld erhalten. Oder Entwickler bzw. Insider der betreffenden Coin treiben den Kurs künstlich nach oben und ziehen dann mit den Geldern der Anleger ab, was als „Rug Pull” bezeichnet wird.
4. Dating-Betrug
Dating-Betrüger bauen mit der Zeit romantische Beziehungen zu ihren Opfern auf. Meist beginnt der Kontakt über eine Dating-App, doch irgendwann bittet der Betrüger das Opfer, zu einer anderen Plattform wie Telegram zu wechseln.
In der Folge gibt er oft vor, sich in einer Notlage oder schwierigen finanziellen Situation zu befinden. Ziel ist es, Deine Gefühle und das gewonnene Vertrauen auszunutzen, um Dich finanziell auszubeuten. Diese Betrügereien können sich über Monate hinziehen und erhebliche finanzielle Verluste verursachen.
Sei daher besonders vorsichtig, wenn Du Dating-Apps nutzt. Betrüger machen sich die Sehnsucht nach Nähe und das natürliche Vertrauen in eine neue Beziehung zunutze. Noch gefährlicher wird es, wenn Erpressung oder Nötigung ins Spiel kommt, etwa, wenn Du dem Betrüger kompromittierende Fotos oder persönliche Geheimnisse anvertraust.
5. Gefälschte Stellenangebote
Betrüger nutzen die Anonymität von Telegram häufig, um gefälschte Stellenangebote zu verbreiten. Diese versprechen meist hohe Gehälter oder erfordern kaum Erfahrung und wirken daher besonders verlockend. Solche Angebote verbreiten sich schnell über Bot-Konten und weitergeleitete Nachrichten in öffentlichen Gruppen.
Oft sind diese fingierten Jobangebote mit angeblichen Vorabkosten verbunden, die der „Bewerber” zahlen muss, um die Stelle antreten zu können. Sobald das Opfer das Geld überwiesen hat, blockiert der Betrüger es oder löscht sein Konto und sucht sich das nächste Opfer.
6. Gefälschte Apps
Bei dieser Betrugsmasche verbreiten Kriminelle gefälschte Telegram-Apps, die nach der Installation persönliche Daten stehlen können, sobald Du Dich anmeldest. Manche fordern Dich auch auf, sensible Informationen wie Login-Daten oder Zahlungsdetails preiszugeben.
Diese Apps werden häufig über Websites von Drittanbietern oder inoffizielle App-Stores angeboten und als „verbesserte" Versionen von Telegram mit angeblichen Zusatzfunktionen beworben. Auf den ersten Blick sehen sie oft identisch mit der echten App aus, bieten aber Funktionen wie benutzerdefinierte Hintergründe oder Farbdesigns, die es in der Originalversion gar nicht gibt.
In Wirklichkeit handelt es sich meist um manipulierte Kopien der offiziellen App, die einzig darauf abzielen, Deine Daten zu stehlen. Wenn Du dort Dein Passwort eingibst, können Betrüger auf Dein echtes Telegram-Konto zugreifen.
Noch gefährlicher wird es, wenn der Angreifer geduldig ist: Er kann Deine Nachrichten mitlesen, vertrauliche Informationen abgreifen und diese später für gezielte Phishing-Angriffe oder sogar Erpressung nutzen.
7. Preisbetrug
Preis-Betrugsmaschen nutzen Neugier und Aufregung aus und spielen oft in Verbindung mit zeitlich begrenzten „Belohnungen", die Dich dazu bringen sollen, schnell zu reagieren und persönliche Daten preiszugeben.
Ein Betrüger kontaktiert Dich über Telegram und behauptet, Du hättest einen Preis gewonnen. Um ihn einzulösen, sollst Du eine Bearbeitungsgebühr zahlen oder persönliche Informationen angeben. Diese Accounts geben sich häufig als bekannte Unternehmen, Influencer oder Krypto-Projekte aus.
Manche Betrüger fügen ihre Opfer auch zu einer privaten Gruppe hinzu, die als „Gewinner-Club" getarnt ist. Dort preisen Bots angebliche Gewinne an und bestätigen, wie „seriös" das Gewinnspiel sei.
Doch sobald Du Geld oder Daten übermittelst, verschwindet der Betrüger in der Anonymität von Telegram – mitsamt Deinem Einsatz.
8. Schneeballsysteme
Bei Schneeballsystemen versprechen Betrüger hohe Renditen durch Investitionen, bei denen Gewinne nur entstehen, wenn Du neue Teilnehmer anwirbst, nicht durch echte Produkte oder Dienstleistungen.
Telegram bietet mit seinen großen, leicht manipulierbaren Gruppen den idealen Nährboden für solche Systeme. Betrüger füllen Gruppen mit Bot-Konten, um Aktivität und Seriosität vorzutäuschen. Oder sie kopieren echte Investmentgruppen inklusive Logo und Namen, um Investoren in eine Fälschung zu locken.
Oft scheint das System anfangs zu funktionieren, weil frühe Investoren tatsächlich Gewinne erzielen. Diese „Flitterwochenphase” hält jedoch nur an, bis der Betrüger keine neuen Investoren mehr über Telegram anwirbt, dann bricht das System zusammen und die Teilnehmer erleiden Verluste.
Am Ende verdienen langfristig fast immer nur die Betrüger.
9. Abofallen oder versteckte Gebühren
Telegram-Betrüger bewerben oft angebliche Abo-Produkte wie Kryptominer, KI-Tools oder Geräte, die Zugriff auf Streaming-Dienste versprechen.
Die Opfer werden in Abonnements gelockt, die versteckte Gebühren enthalten, oder sie zahlen für Dienste, denen sie nie zugestimmt haben. Häufig beginnen diese Betrügereien mit einer „kostenlosen Testphase", die sich später automatisch in ein teures Abo verwandelt, was meist gut im Kleingedruckten versteckt ist.
Da Telegram die Integration von Bots und In-App-Zahlungslinks erlaubt, können Betrüger ihre erfundenen Produkte scheinbar professionell bewerben und Zahlungen direkt einsammeln.
10. Spendenbetrug
Beim Spendenbetrug geben sich Kriminelle als wohltätige Organisation oder hilfsbedürftige Person aus und bitten um Spenden für frei erfundene Zwecke.
Wenn Du über Telegram an eine „Charity" spenden möchtest, überprüfe unbedingt, ob es sich um den offiziellen Account der Organisation handelt, zum Beispiel, indem Du die Website besuchst oder sie direkt kontaktierst.
11. Erpressung und Betrug durch Nötigung
Manche Telegram-Betrüger gewinnen zunächst Dein Vertrauen, um Dich anschließend dazu zu bringen, persönliche Fotos, Geheimnisse oder private Informationen preiszugeben. Danach drohen sie, dieses Material zu veröffentlichen, wenn Du kein Geld zahlst. In manchen Fällen fälschen sie sogar belastende „Beweise".
Diese sensiblen Daten werden als Druckmittel genutzt, um Dich zu erpressen. Die Täter zielen darauf ab, Deine Angst vor öffentlicher Bloßstellung auszunutzen. Besonders perfide: Selbst wenn Du zahlst, hört die Erpressung häufig nicht auf. Im Gegenteil, die Betrüger fordern oft noch mehr Geld.
12. Betrug mit Fake-Produkten
Öffentliche Telegram-Kanäle dienen Betrügern häufig als Marktplatz für gefälschte Angebote. Sie werben dort mit unrealistisch guten Deals oder gefälschten Gutscheinen für beliebte Produkte. Dazu gehören Mietangebote, Luxusartikel oder Elektronik zu Schnäppchenpreisen. Sobald Du das Geld überweist, verschwinden sie spurlos.
Diese Betrugsmaschen laufen entweder über gefälschte Websites oder direkt in Telegram-Chats ab. Da Telegram das unmoderierte Teilen von Inhalten erlaubt, können Betrüger ihre Fake-Produkte offen bewerben. Selbst wenn ein Account gesperrt wird, tauchen sie mit einem neuen Profil wieder auf.
13. Telegram Bot-Betrug
Schädliche Bots tarnen sich häufig als seriöse Dienste, beispielsweise als Kryptominer, „verbesserte” Telegram-Apps oder sogar als illegale Streaming- oder Piraterie-Angebote.
Sobald Du mit einem solchen Bot interagierst, fordert er persönliche Daten von Dir an oder verbreitet schädliche Links in Gruppen und Chats.
Viele dieser Bots werden mithilfe von KI-Tools erstellt, um massenhaft gefälschte Accounts, überzeugende Nachrichten und vermeintliche Erfahrungsberichte zu erzeugen, wodurch der Betrug besonders glaubwürdig wirkt.
So schützt Du Dich vor Telegram-Betrug
Telegram-Betrug kann zwar gefährlich sein, ist aber oft leicht zu erkennen, wenn Du weißt, worauf Du achten musst.
Warnsignale und verdächtige Aktivitäten erkennen
Es gibt mehrere Anzeichen, die auf einen Betrug hindeuten. Wenn Du Telegram nutzt, solltest Du auf die folgenden Warnsignale achten.
- Unaufgeforderte Nachrichten von „Prominenten”: Betrüger geben sich als Stars oder bekannte Persönlichkeiten aus. Überprüfe, ob es sich um ein offizielles Konto mit blauem Haken handelt. Normale Nutzer haben keine Verifizierungs-Badges.
- Nachrichten von Dir „bekannten” Personen: Wenn Dir jemand schreibt, den Du zu kennen glaubst, aber die Ausdrucksweise ungewöhnlich wirkt, sei vorsichtig. Kontaktiere die Person über einen anderen Kanal, um sicherzugehen.
- Links von Unbekannten: Wenn Dir eine Dir unbekannte Person über eine persönliche Nachricht oder einen Gruppenchat einen Link zu einer externen Website schickt, solltest Du diesen als potenziell gefährlich einstufen. Es könnte sich um einen Phishing-Link handeln, der dazu dient, Deine Daten zu stehlen oder Dich auf eine Website umzuleiten, die versucht, Malware zu installieren.
- Anfragen nach persönlichen Informationen: Wenn jemand Dich unter Druck setzt, um Deine Telefonnummer, Deinen richtigen Namen, Deine E-Mail-Adresse oder weitere persönliche Informationen wie Deine Anschrift oder Finanzdaten zu erhalten, dann melde den Account sofort. Gehe in einem solchen Fall davon aus, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt.
- Dringliche Sprache und andere Druckmittel: Betrüger erzeugen absichtlich Stress, um Dich dazu zu bewegen, auf einen Link zu klicken oder ihren Anweisungen zu folgen. Wenn jemand auf Telegram Druck aufbaut, blockiere ihn und melde ihn sofort.
- Gefälschte Gewinnspiele: Wenn Dir jemand eine Nachricht schickt, in der behauptet wird, dass Du einen Preis oder ein Geschenk gewonnen hast, sei skeptisch. Unternehmen, die legitime Gewinnspiele anbieten, kontaktieren Dich in der Regel nicht über Telegram.
- Verdächtige Dateien oder Anhänge: Bedrohungsakteure fügen ihren Nachrichten manchmal mit Malware infizierte Dateien bei. Wenn Du den Anhang öffnest, wird die Malware direkt auf Deinem Gerät installiert. Lade niemals Dateien herunter, wenn Du Dir nicht sicher bist, ob sie sicher sind.
- Kryptowährungsgruppen: Krypto-Betrüger sind auf Telegram besonders häufig anzutreffen. Wenn Du zufällig in eine neue Krypto-Gruppe eingeladen wirst oder jemand Dir eine Nachricht über interessante Möglichkeiten im Bereich Kryptowährungen schickt, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Betrug. Investiere kein Geld in eine Kryptowährung, von der Dir jemand über Telegram erzählt, es sei denn, Du hast umfangreiche eigene Recherchen durchgeführt. Verlasse Dich außerdem nicht ausschließlich auf das Whitepaper, da jeder Betrüger gefälschte oder irreführende Dokumente veröffentlichen kann.
- Weigerung zum Video-Chat: Wenn sich jemand, den Du zu kennen glaubst, weigert, einen Video-Chat zu führen, ist das ein deutliches Warnsignal. Voice-Chats können zwar hilfreich sein, sind aber nicht narrensicher: Betrüger können gefälschte Konten oder gestohlene Sprachaufnahmen verwenden, um überzeugend zu klingen.
Aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) und passe Deine Privatsphäre-Einstellungen an
Eine der einfachsten Möglichkeiten, Dein Konto zu schützen, ist die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) von Telegram. Dadurch wird es für Hacker erheblich schwieriger, auf Dein Konto zuzugreifen, selbst wenn sie Dein Passwort kennen. So aktivierst Du 2FA und optimierst Deine Datenschutzeinstellungen.
- Öffne die Telegram-App und gehe zu „Einstellungen”. Klicke bei Android auf die drei horizontalen Balken oben rechts und bei iOS auf die Option „Einstellungen”.
- Tippe auf „Datenschutz und Sicherheit".
- Aktiviere die zweistufige Verifizierung.
- Erstelle ein starkes und einzigartiges Passwort (das sich von Deinem Passwort für das Hauptkonto unterscheidet) und tippe dann auf das Pfeilsymbol, um fortzufahren. Optional kannst Du einen Hinweis erstellen, der Dir hilft, Dich an dieses Passwort zu erinnern.
- Füge eine Wiederherstellungs-E-Mail hinzu.
- Gib den Bestätigungscode ein, den Du per E-Mail erhalten hast.
Nachdem Du die 2FA eingerichtet hast, überprüfe Deine allgemeinen Sicherheitseinstellungen im Menü „Datenschutz und Sicherheit". Hier kannst Du die Option „Nachrichten automatisch löschen” aktivieren und festlegen, wer Dich zu Gruppen hinzufügen, Deine Nachrichten weiterleiten oder Deine Online-Aktivitäten sehen darf.
Proaktive Sicherheitstipps für mehr Sicherheit auf Telegram
Es reicht nicht aus, auf einen Betrugsversuch zu reagieren. Du solltest proaktiv vorgehen, um auf Telegram sicher zu bleiben. Achte auf Folgendes:
- Verwende ein starkes Passwort: Erstelle ein Passwort, das nicht leicht zu erraten ist. Vermeide gängige Phrasen und verwende Zahlen, Buchstaben und Symbole, um ein einzigartiges und komplexes Passwort zu erstellen.
- Überprüfe Deine Aktivitäten: Überprüfe regelmäßig die Gruppen, in denen Du bist, und verlasse alle, die Dir nicht bekannt sind.
- Überprüfe die Profile der Personen, mit denen Du sprichst: Wenn Du eine Nachricht von jemandem erhältst, der behauptet, eine Dir bekannte Person zu sein, solltest Du immer das Profil dieser Person überprüfen. Am besten kontaktierst Du diese Person auf einer anderen Plattform oder persönlich und fragst sie, ob sie tatsächlich auf Telegram ist.
- Aktiviere den geheimen Chat: Telegram bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, jedoch nur über die Funktion „Geheimer Chat”. Wenn Du vertrauliche Informationen über Telegram austauschen musst (was wir nicht empfehlen), verwende unbedingt den geheimen Chat.
- Sei skeptisch gegenüber Gruppeneinladungen: Sei vorsichtig bei Gruppeneinladungen, insbesondere wenn diese mit Kryptowährungen zu tun haben, Investitionsmöglichkeiten anbieten oder wenn sie voller Bot-Konten zu sein scheinen.
- Gib keine persönlichen Daten weiter: Vermeide es, persönliche Informationen jeglicher Art weiterzugeben, einschließlich Deines richtigen Namens, Deiner E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Krypto-Wallet-Schlüssel, Bankdaten oder Passwörter.
- Verwende ein seriöses Antivirenprogramm: Installiere ein gutes Antivirenprogramm mit Echtzeitschutz, um Malware zu blockieren, falls Du versehentlich eine schädliche Datei öffnest.
- Halte Deine Software auf dem neuesten Stand: Stelle sicher, dass Telegram und alle Deine Geräte mit dem neuesten Sicherheitspatch aktualisiert sind.
- Deinstalliere Telegram: Wenn Du Telegram nicht mehr verwendest, ist das Löschen der App der einfachste Weg, um zukünftige Betrugsversuche zu vermeiden. Wenn Du nach einer Alternative suchst, bieten Apps wie Signal standardmäßig eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Chats. Denke jedoch daran, dass keine Plattform vollständig vor Risiken geschützt ist. Informiert und vorsichtig zu bleiben, ist Dein bester Schutz.
Nutzung eines VPNs für mehr Sicherheit bei Telegram
Ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) kann zwar keine Betrugsversuche verhindern, schützt jedoch Deine IP-Adresse und verschlüsselt Deinen gesamten Internetverkehr. Das ist besonders wichtig bei der Nutzung von Telegram, da Nachrichten dort standardmäßig nicht mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen sind.
Wenn Dein gesamter Datenverkehr verschlüsselt ist, wird es für Betrüger deutlich schwieriger, ein Profil von Dir zu erstellen. Durch die Änderung Deiner IP-Adresse kannst Du außerdem verhindern, dass böswillige Akteure Deinen tatsächlichen Standort herausfinden.
ExpressVPN bietet zusätzlich den Threat Manager. Dieses Tool verhindert, dass Dein Gerät eine Verbindung zu Websites aufbaut, die dafür bekannt sind, Nutzer zu verfolgen oder Malware zu verbreiten. Eine regelmäßig aktualisierte Sperrliste sorgt dafür, dass schädliche Websites blockiert werden, bevor sie überhaupt geladen werden können.
Auch wenn ein VPN Dich nicht direkt vor Phishing- oder Social-Engineering-Angriffen schützt, stellt es doch eine wichtige zusätzliche Sicherheitsebene dar, insbesondere gegen die Akteure, die solche Methoden einsetzen.
Was Du tun kannst, wenn Du auf Telegram betrogen wirst
Bleibe zunächst ruhig. Panik kann zu vorschnellen Entscheidungen führen, die die Situation verschlimmern. Führe dann die folgenden Schritte aus.
Melde den Betrug an Telegram
Durch das Melden eines betrügerischen Nutzers oder einer betrügerischen Gruppe hilfst Du Telegram dabei, betrügerische Konten zu finden und zu sperren.
So meldest Du einen Nutzer, der Dir persönlich eine Nachricht geschickt hat
- Öffne die Unterhaltung mit dem Nutzer. Entweder siehst Du oben in der Unterhaltung die Option „Nutzer blockieren” oder Du tippst auf die drei vertikalen Punkte und dann auf „Nutzer blockieren”.
- Dadurch öffnet sich ein Feld mit mehreren Optionen. Vergewissere Dich, dass „Spam melden” angekreuzt ist.
- Bestätige Deine Entscheidung. Der verdächtige Nutzer wird gesperrt und gemeldet.
So meldest Du eine betrügerische Gruppe
- Tippe auf die drei vertikalen Punkte oben rechts auf dem Bildschirm und wähle „Melden" aus.
- Wähle den Grund für Deine Meldung aus.
- Gib alle weiteren Details ein.
- Bestätige Deine Meldung.
Hinweis: Die Option zum Melden wird möglicherweise nicht immer angezeigt, je nach App-Version und regionalen Einstellungen. Einige Nutzer berichten auch, dass die Tatsache, ob ein Nutzer in ihren Kontakten ist, offenbar Einfluss darauf hat, wie die Meldeoptionen angezeigt werden. Dies wird jedoch in der Dokumentation von Telegram nicht bestätigt.
Wenn Du aus irgendeinem Grund keine Meldung über die App vornehmen konntest, wende Dich bitte an den Telegram-Support oder sende eine E-Mail an abuse@telegram.org. Reiche einen vollständigen Bericht ein, einschließlich Screenshots, Details, Benutzernamen, Telefonnummern und allen anderen Informationen, die Du bereitstellen kannst. Der Support kann Dir möglicherweise auch dabei helfen, Dein Konto wiederherzustellen.
Kontaktiere Deine Bank oder Deinen Zahlungsanbieter
Wenn Du bereits Geld überwiesen, Deine Bankdaten weitergegeben oder einen Kauf über einen Link in Telegram getätigt hast, wende Dich sofort an Deine Bank oder Deinen Zahlungsanbieter. Erkläre die Situation und bitte um eine Rückbuchung.
In den USA solltest Du Dich außerdem an die drei großen Kreditauskunfteien wenden, um Deine Kreditwürdigkeit sperren zu lassen. Nutze zusätzlich Identitätsüberwachungstools, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen. Der Identity Defender von ExpressVPN bietet Dir dabei ein Sicherheitsnetz: Er umfasst eine Identitätsdiebstahlversicherung mit einer Deckungssumme von bis zu 1 Million US-Dollar, falls jemand versucht, Deine Identität zu missbrauchen.
Wenn Du digitale Geldbörsen oder Krypto-Plattformen nutzt, überprüfe, ob die Plattform ein System zur Meldung von Betrugsfällen oder einen Notfall-Support anbietet. Auch wenn Blockchain-Transaktionen in der Regel irreversibel sind, können einige Plattformen verdächtige Konten sperren, wenn sie rechtzeitig informiert werden.
Melde den Betrug den Behörden
Informiere die örtlichen Behörden, damit sie den Vorfall dokumentieren und prüfen können, ob weitere Personen betroffen sind. Wenn Du Dich in den USA befindest, solltest Du den Betrug außerdem dem Internet Crime Complaint Center (IC3) melden.
Scanne Dein Gerät auf Malware
Telegram-Betrüger verbreiten häufig Malware über bösartige Links. Wenn Du auf einen verdächtigen Link geklickt hast, führe umgehend einen vollständigen Systemscan mit einem seriösen Antivirenprogramm durch. Da sich manche Schadsoftware erst später aktiviert, solltest Du sicherstellen, dass der Echtzeitschutz dauerhaft aktiviert ist, um künftige Bedrohungen zu erkennen und zu blockieren.
Ändere Deine Passwörter
Wenn Dein Telegram-Konto kompromittiert wurde, ändere sofort Dein Passwort. Aktualisiere außerdem die Passwörter aller anderen Konten, für die Du dieselbe Anmeldung verwendet hast, insbesondere bei Deinen E-Mail- und Finanzkonten. Ein Passwort-Manager wie ExpressVPN Keys hilft Dir dabei, sichere, eindeutige Passwörter zu erstellen und sie bequem zu verwalten.
FAQ: Häufige Fragen zu Telegram-Betrug
Ist die Nutzung von Telegram sicher?
Für die meisten Nutzer ist sie im Allgemeinen sicher. Die Standard-Chats verwenden keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die geheimen Chats jedoch schon. Wenn Du nur ungezwungene Unterhaltungen führst, die richtigen Datenschutzeinstellungen vornimmst und die üblichen Vorsichtsmaßnahmen triffst, bist Du normalerweise sicher. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass Telegram, wie andere Social-Media-Apps auch, ein attraktives Ziel für Betrüger darstellt.
Wie erkennt man ein gefälschtes Telegram-Konto?
Gefälschte Telegram-Konten verwenden häufig generische oder gestohlene Profilbilder, abweichende Benutzer- und Anzeigenamen und zeigen nur eingeschränkte Aktivität. Oft versenden sie unaufgefordert Nachrichten mit verdächtigen Links. Eine weitere gängige Taktik besteht darin, sich als Prominenter oder vertrauenswürdige Person auszugeben. Du solltest daher stets überprüfen, mit wem Du wirklich sprichst. Mit einer manuellen Bildersuche kannst Du zum Beispiel feststellen, ob das Profilbild aus dem Internet kopiert wurde.
Warum nutzen Betrüger Telegram und wie finden sie ihre Opfer?
Die Anonymität, die einfache Erstellung von Konten und die unkomplizierten Funktionen zum Teilen von Dateien machen Telegram für Betrüger attraktiv. Sie erstellen gefälschte Konten und nutzen diese, um öffentliche Gruppenkanäle zu infiltrieren oder unaufgefordert Nachrichten an bestimmte Nutzer zu senden.
Wie erkennt man, ob man auf Telegram betrogen wird?
Wenn Dir jemand unaufgefordert einen Link schickt oder nach persönlichen Informationen fragt, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Betrugsversuch. Betrüger posten solche Links häufig auch in Gruppenchats und fordern andere öffentlich auf, darauf zu klicken. Es ist auch üblich, dass sie sich als bekannte oder vertrauenswürdige Personen ausgeben. Sei daher grundsätzlich, und besonders bei der Nutzung von Telegram, äußerst vorsichtig, wenn Du einen Link öffnest oder mit jemandem interagierst, den Du nicht persönlich kennst.
Wie melde ich einen Betrugsversuch auf Telegram?
Du kannst einen Betrugsversuch auf Telegram melden, indem Du im Chat auf das Menü tippst und „Melden” auswählst. Alternativ kannst Du Dich auch direkt an den Telegram-Support wenden, um einen Bericht einzureichen. Gib in beiden Fällen so viele Details wie möglich zu dem Vorfall an.
Warum kontaktieren mich Fremde über Telegram?
Normalerweise nehmen Menschen auf Telegram Kontakt zu Fremden auf, um sie zu betrügen. Sie können Dich über Gruppenchats oder durch die Suche nach Deinem Benutzernamen finden. Häufig geben sie sich als Freunde, Angehörige, Geschäftskontakte oder sogar Prominente aus, um Dein Vertrauen zu gewinnen. Selbst wenn Du glaubst, die Person zu kennen, solltest Du daher vorsichtig bleiben.
Es gibt jedoch auch legitime Gründe, warum jemand Dich über Telegram kontaktiert, etwa durch gemeinsame Interessen oder eine frühere Unterhaltung in einem Gruppenchat. Es ist völlig in Ordnung, mit solchen Personen zu schreiben, solange Du ihre Identität überprüfst.
Ist es sicher, Deinen Telegram-Benutzernamen oder Deine Nummer weiterzugeben?
Kann ein VPN mich vor Telegram-Betrug schützen?
Ein VPN bietet zusätzlichen Schutz vor Telegram-Betrug, indem es Deine Daten verschlüsselt und Deine IP-Adresse maskiert. Dadurch wird es für andere schwieriger, Deinen tatsächlichen Standort zu ermitteln oder Deine Nachrichten abzufangen.
Ein VPN schützt Dich jedoch nicht vor Phishing. Es ist weiterhin möglich, dass Du über einen Gruppenchat kontaktiert wirst und Opfer einer sorgfältig ausgearbeiteten Social-Engineering-Masche wirst.
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